is rocking inspiration... let the good times roll.... !!! Der Beicht-Senkel !!! There is no life without Trigolopadong! !!! Irrungen und Wirrungen !!!
Im Zeitalter der drei-dimensionalen Drucker-Erzeugnisse entwickelten diese Druckmaschinen ein schier unermessliches Selbstvertrauen.
Angefangen hatten sie mit dem Druck von kleinen Plastikspielzeugen. Bald schon druckten sie aller Art Utensilien für den täglichen Gebrauch. Und irgendwann druckten sie alles. Alles schien möglich. Sie druckten Häuser, funktionsfähige Maschinen, semibiologische Wesen oder Dinge, wie soll man das nennen? Spielzeuge die bis zu einem gewissen Grad mit emotionaler Energie ausgestattet waren, Ersatzteile für den menschlichen Körper.
Und das war nur der Anfang.
Jede Branche des herkömmlichen Gewerbes erfand sich seine 3-D-Maschinen. Nehmen wir als Beispiel den Bereich der Fortbewegung und des Transportes: Autos, Lastwagen, Eisenbahnwagons, Velos, Mopeds, alles kam aus den 3-D-Druckern. Und war eine Maschine kaputt oder reparaturanfällig: es gab keine Reparatur. Das besagte Transportmittel wurde quasi wieder als Druckerpatrone verwendet und neu gebrauchsfähig ausgedruckt und in Verkehr gesetzt.
Menschliche Arbeit wurde reduziert auf die spezielle Handhabung der besagten Drucker. Zur menschlichen Grundausbildung gehörte eine Laufband-, Förderband-, Roboter Ausbildung. Eine Ausbildung ab Stapel.
Oder der Hausbau: dito!
So übernahmen die 3-D-Drucker allmählich die Herrschaft über die soziale Welt der Erde. Reisebüros? Nein, die brauchte es nicht mehr. Jeder konnte sich sein Ferienparadies zu Hause ausdrucken, seine Ferien in diesem Paradies verbringen und den ganzen Kram am Schluss an den Drucker zurückführen.
Vielleicht gab es auch Irrwege. Konnten sie Träume drucken? Psychische Krankheiten heilen? Dies eindeutig zu beantworten wäre vermessen. Aber, ja, ich meine, ja, das klappte. Angesichts der Entwicklung, die zu dieser 3-D-Gesellschaft geführt hatte, muss alles möglich sein, würde man meinen.
Was sind schon Träume? Die Vorstellungen der Menschen greifen hier meistens zu hoch. Man muss sie doch nur nehmen als das, was sie sind: ein Spiel der Chemie im Gehirn. Fertig. Dies und nicht mehr. Aber gerade das müsste doch für Maschinen und gerade für 3-D-Drucker, die ja auch nur Maschinen sind, nicht so schwierig sein. Es könnte sein, dass wir uns hier ein falsches Bild machen. Wie gesagt, bei Träumen greifen die Menschen in der Regel zu hoch, die Möglichkeiten der Maschinen jedoch unterschätzen sie gewaltig. Also verhalten wir uns als Überlieferer der Geschichte hier antizyklisch und geben den Maschinen die Chance, auch für die Produktion der Träume einen Weg zu finden.
Glauben wir einfach, dass sie das konnten.
Wie aber konnte dann die Krise aufkommen. Die Krise, ab der die 3-D-Drucker an ihrer Identität zu zweifeln begannen?
Sie setzte allmählich ein, würde man meinen. Aber sie hatte eine ganz bestimmte Geburtsstunde. Eine verträumte schwedische Frau wünschte sich einen orientalischen Wandteppich. Einen Teppich der Art, wie ihn arabische Kinder in über 20 Jahren knüpfen, in einer Genauigkeit und Wärme, die das Herz eines jeden Menschen mit Sicherheit und Lebensfreude füllt. Feinmaschig, fest, und harmonisch.
Und dieses schwedische Frau wünschte sich das von ihrem 3-D-Drucker. Die Maschine fing an. Und druckte einen arabischen Teppich. Wunderschön. Auf den ersten Blick. Die Schwedin nahm den Teppich in ihre Hände, um ihn aufzuhängen. Doch schon beim ersten Griff erfasste sie ein Schauder. Irgendetwas war nicht wie es früher war. Die Weichheit, die Geschmeidigkeit? Sie konnte es nicht so genau sagen. Aber ihr Gesicht drückte eine kleine Verstimmung aus, eine Verstimmung, die vom Drucker sofort wahrgenommen wurde. Sie waren ja auch semibiologische Wesen, die Drucker dieser Zeit. Und deshalb empfindlich hinsichtlich Kritik an ihren Erzeugnissen.
Die Schwedin warf den Teppich zurück in die Druckerpatrone und liess ihn nochmals drucken. Aber es wurde nicht besser. Und sie versuchte es nochmals. Auch diesmal wurde es nicht besser. Im Gegenteil, es schlichen sich Fehler ein im Muster. Und sie war nun merklich verärgert. Das nagte an den Batterien des Druckers, seine Leistung sank und mit der Leistung die Stimmung, und schon bald befand er sich in einer Sinnkrise. Etwas was die Herr/innen dieser Welt insgeheim immer befürchteten: die maschinelle Depression setzte an.
Es gab noch zu wenig Ärzte für die Behandlung dieser Krankheit. Die Menschen waren auch im Gesundheitsbereich nachlässig geworden. Und womit niemand gerechnet hatte: die maschinelle Depression war ansteckend, eine unheimlich langsame, schleichende, unwiderstehliche Epidemie unter diesen semibiologischen Wesen breitete sich aus. Und aufgrund der Abhängigkeit von den Maschinen griff die Depression auch auf die Menschen über. Die Erde wurde wieder einmal zu einem Jammertal. Die Geschichte wiederholt sich, man kennt das ja. Es kann kommen und gehen, wie es will.
Dass sich die Menschheit aus dieser Depression herausarbeitete, davon kann ausgegangen werden. Wie sie das schafften, muss nicht beschrieben werden. Denn wenn wir das beschreiben würden, was würde geschehen? Es ergäbe eine Geschichte aus der Sicht eines voreingenommenen Erzählers kombiniert mit den Wahrnehmungsfiltern des Lesers, zwei Faktoren, die jede Wahrheit verzerren. Wichtig scheint mir einzig die Erkenntnis, dass der Ärger einer einzigen Person auf eine ganze Gesellschaft übergreifen kann und sogar der Geschichte der Menschheit eine Richtung, in welche auch immer, gibt.
Dass eine Schwedin ihre Finger im Spiel hatte, ist reiner Zufall.