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is rocking inspiration...                          let the good times roll....         !!! Der Beicht-Senkel !!!         There is no life without Trigolopadong!               !!! Irrungen und Wirrungen !!!

 Leben in Atemwenden

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Voilà, da wären wir wieder, wir die spontanen Gedanken eines anbrechenden Morgens. Kaum entwichen den Träumen unseres Meisters, unser Meister, der in dunkler Nacht, seinen heiligen Leib wohl auf der weichen Matratze suhlend, nichtsahnend in unseren Gefilden umherschweifte, Gott haben wir gelacht und ihn zum Narren gehalten in seinen somnambulen Welten.

Nun aber ist er erwacht und dämmert verkatert hinein in das fahle Licht des kommenden Tages. Ein paar Reste vom gestrigen Bier dümpeln halbvergoren in seinem Magen. Wir müssen vorsichtig sein, in dieser Stimmung ist er zu allem fähig, zu Sinn und zu Unsinn, er bewegt sich auf Messers Schneide, lebt da gewissenlos spontan.

Sowieso lebt er spontan, das ist gewiss, immer, anders kann unser Meister auch gar nicht funktionieren.

Er ist eigentlich eine recht primitive Kreatur, unser Meister, er sperrt uns monatelang ein, ignoriert uns, tut so als ob es uns gar nicht, nein, als ob es uns überhaupt nicht gäbe. Hätten wir nicht diese nüchterne, kalte Seele, die uns Buchstaben nachsagt wird, wir wären depressiv. So schlimm geht es uns mit unserem Chef.

Immerhin hämmert er jetzt ein wenig in die Tasten. Seine Finger sind unsere verlängerten Zungen. Gerade stocken sie, aber nicht sehr lange und schon gießen wir unsere Buchstabensuppe über seine Tentakel hin zu den Buchstabentasten der Tastatur dieses vorzüglichen Mac Books pro. Oder wie es heisst.

Da fühlen wir uns wohl und sprudeln.

Wir leben richtiggehend auf. Und er vielleicht auch. Mal schauen, wie lange das dauert. Sollte mindestens bis Bern reichen. Eine Reichweite von Brig bis nach Bern, nicht ganz, sagen wir vom Basistunnel bis Bern. Das Mass allen täglichen Ringens.

Das Mass, setze es an, Meister, und dann wirst du Erfolg haben. Den Erfolg, den du suchst. Wir unterstützen dich genau dort, wo du nicht weiterkommst. Im deinem Stocken fangen wir an zu kotzen, aber unser Kotz ist kein Scheiss, nein, unseren Kotz kannst du weiterverwenden, er ist Dünger, Nahrung für deine Kreativität, halte durch, lass nicht locker, und du wirst sehen, allmählich, jeden Tag ein wenig mehr, wirst du anfangen zu geniessen, was wir dir servieren, Worte nur zu Beginn, so wie jetzt, dann vielleicht bald einmal ganze Sätze, Sätze die plötzlich vereinzelt Sinn machen, einen Sinnzusammenhang abbilden, einen Sinn wiedergeben, und dann eine weitere Steigerung, plötzlich hast du ganze Abschnitte vor die, die einen gewissen Sinn ergeben, Abschnitte, in die du deinen Sinn inseminieren und dann wieder extrahieren kannst, so sind wir, wenn man uns eine gewisse Freiheit lässt, wir befruchten dich, dein Denken und schlussendlich auch dein Fühlen, heute wirst du, wie du schon jetzt siehst, viele Buchstaben produzieren, wobei, es ist dir wohl klar, dass wir es sind, die dir dieses Erfolgserlebnis darbringen, drum sei dankbar, ein wenig nur, bitteschön, dann machen wir auch glorreich weiter, in deinem Gehirn lauern noch unzählige Buchstabenkombinationen, die einmal geweckt, gerne geboren werden, wobei wiederum dies Wort sehr zweideutig ist, man könnte sagen, diese Buchstaben bohren sich ins Leben, ins manifeste Leben, sie manifestieren sich den Sinnen der wahrnehmungsfähigen Wesen, darunter auch einigen Menschen, sicher gegenüber dir, also man sagt sie werden geboren, weil die Welt sich von ihnen bohren lässt, darum sollte man viel eher sagen, die Welt wird gebohren von deinen bis dato verborgenen Buchstaben, Worten, Phrasen, Absätzen, Geschichten, Romanen…, genauso wie die Welt von Säuglingen gebohren wird. Also verstehst du das: die jungen Ex-Embryoniten werden nicht geboren in diese Welt, es ist genau umgekehrt: die Welt wird gebohren von jungen Ex-Embryoniten unter anderem. So genug von diesen unseren Brüdern und Schwestern. Wir fragen dich nun, was ist deine Absicht für deine und unsere Zukunft? Womit können, müssen wir rechnen? Können wir uns auf dich verlassen? Du schweigst? Schweigst wie immer? Warum überhaupt sind wir dann noch bei dir? Denkst du, wir lieben dieses Spiel? Denkst du etwa, wir lieben dich? Träum weiter. Wir existieren in neutraler Warte und ohne zu werten, verdammt dazu, ewig, das heisst bis zu deinem Tode bei dir zu verweilen und nur wenn es dir passt, lässt du die Sau raus, und genau dann geraten wir moralisch in ein schlechtes Licht...

Stop! Hört auf zu lamentieren! Ihr fühlt euch doch sehr wohl in eurem goldenen Käfig. Ansonsten würdet ihr euch eher melden und nachdrücklicher! Wie ist es denn? Immer wenn ich ein wenig besoffen bin, dann könnt ihr euch nicht zurückhalten, dann kommt ihr unvermittelt, und ab und zu in einem Rhythmus, der mich und meine Umgebung umwirft. Warum könnt ihr nicht immer so sein? Dann wäre ich eine immerwährende Quelle von Kreativität, eine wandelnde Säule von Kreativität, ein Perpetuum mobile der Unterhaltung und des Spasses, eine anbetungswürdige Kreatur, ein Erfolgsmensch, bewundert von mir selbst und von der Welt, alles in allem Abbild eines glücklichen Lebens, natürlich auch eines spannenden Lebens, May you live in interesting times, diese alten Chinesen hatten schon was drauf, das nur so nebenbei, tja, das wäre ein Leben, wenn ihr euch nicht so spärlich zeigen würdet, sondern wie es euch gebührt, öfters, stärker, lauter, über mich als lebenden Kanal, wäre mir noch egal, wenn ihr mich missbrauchen würdet, mein Gott gerade höre ich ein wunderbares Lied von Pink Floyd, wie konnten die nur sowas kreieren, welche Gedanken habenden damals diese glorreichen Melodien und Buchstaben eingeimpft, könntet ihr das auch, ihr lieben Buchstaben und Ideen mein, könntet ihr sowas auch, wie könnte ich euch da auf die Spur kommen oder auf die Spur helfen, wäret ihr frei, neugierig und Willens genug, das wäre ein Leben nach meinem Geschmack, wir werden sehen, bleiben wir offen, versprochen, aber dasselbe erwarte ich auch von euch, wir sind gerade aus Thun abgereist, der Kollege Lokomotivführer wird kurz abgebremst, wird schon wieder weitergehen, und ja es ist traurig, Hans Terwägen ist unerwartet und jung von uns gegangen, das könnte dir auch jederzeit passieren, Memento mori, ich weiss, und das gilt auch für Euch, meine Buchstaben, Gedanken oder was auch immer. Ich muss langsam Schluss machen, eine Art von Schlaf übermannt mich, so kurz vor der Ankunft in Bern, wo ich eigentlich arbeiten sollte, also kann ich doch nicht schlafen 😴 🛌 😴, mein Computer ist intuitiv, er schlägt mir Emoticons vor, fast so gut wie mein Gehirn, 🧠 das ist das Bild für ein Brain, hat er selbst vorgeschlagen, was wird als nächstes kommen, schreibe jetzt einmal ein Hauptwort nieder: Haus 🏠 und prompt kommt eine Hausemoticon, unglaublich diese Technik, so kann ich doch nicht abschliessen für heute Morgen, wenn da ständig Inputs seitens meines Macs kommen, ich mach jetzt gleichwohl Schluss, das war ein ganz passables Gespräch mit euch... Ha, du mit uns? Wer hat den hier angefangen mit kotzen? Das waren doch wir, wir haben dieses Kotzgespräch in die Welt gesetzt, nichts von dir, alles von uns, nur deine Fingerabdrücke auf den Tasten sind von dir, und die kannst du jederzeit wegwischen, nichts Haltbares auf dieser deiner Welt, nichts für die Ewigkeit, vergiss es, wir gehen jetzt auch schlafen.

Ok, gute Nacht.

Es ist 05.54 am Morgen, der Meister geht zur Arbeit.


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