is rocking inspiration... let the good times roll.... !!! Der Beicht-Senkel !!! There is no life without Trigolopadong! !!! Irrungen und Wirrungen !!!
War das wirklich eine Katze? Dieses Tier, das im Lichtkegel seiner Scheinwerfer ganz gemütlich die Strasse überquert hatte?
Genau so hatte sie ausgesehen, wie eine fette, behäbige Hauskatze. Und, sie hatte sich Zeit gelassen. Ja, es war wohl eine hundsgewöhnliche Katze gewesen.
Katze sollte man sein. Zum Glück hatte er sie rechtzeitig bemerkt. Sodass er bremsen konnte. Gelangweilt machte das Tier Halt, drehte ihm oder seinem Auto den Kopf zu. Ein Paar glühende Augen. Die Katze beäugte ihn, sein Auto, sein Licht, was auch immer, in diesem Dunkel der Nacht. Was sie wohl dachte? Souverän und gleichzeitig gelangweilt setzte sie sich wieder in Bewegung und lief in aller Seelen Ruhe, elegante Pose, den Schwanz steil nach oben in der Luft leicht schlängelnd, quer über die Strasse, weiter bis hin an den Rand, blickte nochmals zurück, drei vier Sekunden, und dann war sie verschwunden.
Er sass verwundert hinter seinem Steuer, staunend und fasziniert. Hat es sowas schon einmal gegeben? Hat er so was schon mal erlebt? Er griff sich an die Stirn, rieb sich seine Augen, schüttelte den Kopf. Etwas hatte sich verändert. Eine Leichtigkeit breitete sich aus über seinen ganzen Körper. Sein Atem ging ruhig, tief und in gleichmässigem Rhythmus. Diese Katze war ein Fingerzeig des Schicksals. Sein Denken wurde ganz klar. Die Nebelschwaden brachen auf und sein ganzes Leben breitet sich vor seinen Augen aus. Ein grandioser Film. Und in der Ferne erschien ihm sein Tod. Ebenso ruhig und gewiss wie sein Atem. Er war mit Allem eins, mit seinem Kommen und mit seinem Gehen. Mit der Geburt und dem Tod, und mit dem flimmernden Zwischenstück, das man Leben nennt. Wahrlich eine Nacht der Freude.
Ob es wohl ein Gott war, der ihm dieses Glück bescherte? Oder einfach nur sein Karma? War es am Ende gar nur eine vermaledeite chemische Reaktion in seinem Gehirn. Ausgelöst von einer behäbigen Hauskatze. Ja das Leben kann manchmal ganz trivial sein. Und gleichwohl kann es wertvoll sein. Wenn man solch hehre Momente erleben darf. Ja, da lernt man den trivialen Wert des Lebens schätzen.
Und die Geschichte ist noch nicht zu Ende.
Kennen Sie die Klaviersequenz Silence von Beethoven? Wenn nicht, holen Sie das nach. Es war ihm bisher nicht aufgefallen und nicht eingefallen, aber kurz bevor ihn die Katze zu einem Halt zwang, ertönten die beruhigenden Silence-Töne von Beethoven aus seinem Autoradio. Und während er die Katze beobachtet hatte, lief dieses Musikstück weiter. Hatte die Katze etwa diese Musik gehört? War sie darum stehen geblieben? Tiere sollen ja über- , zumindest aussermenschliche Fähigkeiten haben. Es könnte also durchaus sein, dass die Katze diese Musik gehört hatte. Das würde ihre Ruhe, ja auch ihre gelassene Eleganz beim Abgang erklären. Und auch die Veränderung an ihm selber würde bedeutend weniger trivial dastehen. Man stelle sich vor: Musik die das Verhalten einer Katze verändert, ja derart verändert, dass diese Veränderung auf das stumpfe Lebensmuster eines Menschen übergreift und sich auch hier nachhaltig einlagert und das Leben dieses Menschen von innen heraus umkehrt, reinigt und zu neuem Elan verhilft. Mein Gott, was doch das Leben für Geheimnisse bietet. Man muss sie nur entdecken. Wahrlich, es gibt noch viel zu entdecken.