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is rocking inspiration...                          let the good times roll....         !!! Der Beicht-Senkel !!!         There is no life without Trigolopadong!               !!! Irrungen und Wirrungen !!!

 Leben in Atemwenden

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Es war einmal, vor vielen vielen Jahren, als die Berge noch Eis trugen und ihre Spitzen kaum den blauen Himmel anritzten, da verspürte eines Tages tief unter dem ewigen Eis, eine Mikrobe ihre seidige Robe. Was streichelt da sanft meine Zelle, dachte sie, in der Art wie Mikroben denken. Sie war erstaunt über dieses ungewöhnliche Etwas, das ihren mickrigen Leib sanft umschmeichelte. Ja es war ihr äusserst angenehm. Sie schauderte richtiggehend vor Wohlgefühl, diese sanfte Wärme, dieser leichte Hauch.

Es war eine Wende in ihrem Leben. Denn mit diesem guten Gefühl wurde sie positiv gestimmt, von da an spielte die Musik. Ihre mühsame Arbeit mit dem Kohlenstoff und dem Stickstoff fing an, ihr zu gefallen. Dass sie da eine bewohnbare Erde erschuf für alle möglichen nachfahrenden Nutzniesser der Erde, das wusste sie nicht. Ihr Auftreten wirkte unheimlich ansteckend. Sprechen konnte sie zwar nicht, aber tanzen. Sie verrichtete ihre schicksalhafte Arbeit in einem mitreissenden intuitiven Tanz, mit einer Leichtigkeit, die alle um sie herum mitriss. Ja, sie war ja nicht alleine. Um sie herum waren Millionen von Zellengenossen. Gemeinsam tanzten sie nun den Mikrowellen-Tango. Und mit dem Tanz erzeugten sie mickrige Wellen, oder besser gesagt, Mikrowellen. Diese Mikrowellen erhitzten allgemein die Gemüter der Mikroben.

Die Wärme stieg, es herrschte Aufbruchstimmung. Alle möglichen Stoffe wurden aufgewirbelt, verstofft, verwechselt, verstoffwechselt, ja viele der Mikroben wurden übermütig und kamen auf eine schiefe Bahn. Andere kollidierten mit anderen Mikroben zusammen, aus Einzellern wurden Zweizeller und aus Zweizellern entstanden Vielfachzeller, die Population wurde immer grösser, vielfältiger, mächtiger. Und die Arbeit, die sie verrichteten hinterliess plötzlich Spuren auf der Erde.

Diese kleine Tierchen hatten ihr Pläsierchen. Der Eismantel der Erde wurde richtiggehend zerschmolzen. Von hoch oben aus dem Universum strahlten die warmen Schübe der Sonne und aus dem Grunde des Erdbodens strahlten die Mikrowellen, die Kräfte des Universums hatten sich verbandelt mit den Kräften des Mikrouniversums. Das Eis hatte nicht den Hauch einer Chance.

Die Mikroben mussten ihre Mentalität anpassen. Aus der Furcht vor dem Vereisen stürzten sie sich in den Rausch des Verreisens. Mit dem Schmelzen des Eises hatten die Mikroben plötzlich die Möglichkeit, die weite Welt zu erkunden. Als Schwimmer mit im Schmelzwasser. Plötzlich dümpelten sie in den Weiten der neuen immer tiefer werdenden Ozeane, sie schwangen sich mit dem verdunstenden Wasser in die Höhen der Hemisphäre, liessen sich schwerelos in Ballons aus Wassertropfen hinunter zur Erde treiben, ein ewiger Kreislauf, dem sie sich einverleibt hatten. Ab und zu begegneten ihnen neue Formen, vielfach starre, aber oft auch lebende Formen, Gebilde, denen sie vorher nie begegnet waren. Es kümmerte sie wenig bis nichts.

Wir, die Helden der Moderne, wir, die wir Jahrtausende Jahre später die Erde bevölkern, können dies fast nicht glauben. Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute. Davon ist auszugehen.


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